Fakten-Check: Kunststoffverpackungen

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Sind Verpackungen aus Kunststoff besonders umweltschädlich oder gar komplett überflüssig? Dieser Frage wollen wir in unserem Fakten-Check näher auf den Grund gehen. Denn Kunststoffverpackungen werden nach wie vor als eine große Belastung für die Umwelt betrachtet.

Was unsere Recherchen ergeben haben, wird Sie wahrscheinlich gleichermaßen interessieren wie positiv überraschen.

Eins vorweggenommen: Unser Fakten-Check hat gezeigt, dass Kunststoffverpackungen im Allgemeinen einen schlechteren Ruf haben, als sie es tatsächlich sind.

 

Sind Kunststoffverpackungen überflüssig?

Beutelverpackung Lebensmittel

Kunststoffverpackungen sind wichtig für die Haltbarkeit und den Schutz der Lebensmittel.

Viele Konsumenten sind der Meinung, dass eine Kunststoffverpackung bei vielerlei Produkten, die es beispielsweise im Supermarkt zu erwerben gibt, vollkommen überflüssig sei. Doch das ist nicht richtig.

Es gibt zahlreiche Produkte – zum Beispiel Lebensmittel – bei denen auf eine Kunststoffverpackung nicht verzichtet werden kann.

  1. Verpackungen schützen die darin befindlichen Waren. Fleisch und Gemüse sind in einer Kunststoffverpackung deutlich länger haltbar.
  2. Eine Kunststoffverpackung wirkt sich zum Beispiel bei Fleisch auf das Klima aus. Denn während der Fleischproduktion entsteht viel CO2. Je haltbarer das Fleisch ist, umso weniger landet im Abfall.
  3. Obst und Gemüse in Kunststoff verpackt, sind ebenfalls länger haltbar. Selbst Tofu profitiert auf gleiche Weise durch eine Kunststoffverpackung.

Somit erfüllen Kunststoffverpackungen im Segment der Lebensmittelbranche einen wichtigen Aspekt, der sich wiederum auch auf die Nachhaltigkeit auswirkt.

Doch auch Non-Food-Produkte können auf eine Verpackung aus Kunststoff nicht verzichten – Artikel wie Laptops oder Smartphones benötigen einen Schutz. Hier gilt: Produktschutz ist gleichermaßen auch Klimaschutz.

Denn sollte ein Gerät während des Transports zu Bruch gehen, muss es ersetzt werden. Die Produktion eines Ersatzgerätes wiederum benötigt zahlreiche Ressourcen, die eingespart werden können, wenn ein Produkt entsprechend schützend verpackt ist.

Kunststoffverpackungen verursachen viel Abfall – Ist das wirklich so?

Ein weiteres weit verbreitetes Vorurteil ist der Glaube, dass Kunststoffverpackungen die Abfallberge ins Unendliche steigern. Doch auch das gilt nicht als Tatsache.

So gibt es in Deutschland und auch einigen anderen Ländern innerhalb Europas entsprechende Abfall-Rückführungssysteme. Für die Entsorgung der Kunststoffverpackungen wurde beispielsweise der Gelbe Sack eingeführt. Darin werden Kunststoffverpackungen – getrennt von den restlichen Abfällen – gesammelt und durch regionale Abfallunternehmen kostenlos abgeholt.

Nach Abholung können die Kunststoffverpackungen recycelt, und zu neuen Produkten verarbeitet werden. Somit sind Kunststoffverpackungen auch in diesem Segment eher umweltfreundlich als belastend.

Wie werden Kunststoffverpackungen recycelt?

Trotz des Rückführsystems für Kunststoffverpackungen glauben noch immer zahlreiche Konsumenten, dass der Kunststoff nicht recycelt wird. Stattdessen sind sie der Meinung, dass diese Verpackungen zusammen mit anderen Abfällen verbrannt werden.

Tatsächlich ist es so, dass lediglich die Kunststoffverpackungen, die zu schmutzig sind, verbrannt werden.

Das bedeutet, das mehr als 50 Prozent der Kunststoffverpackungen recycelt werden. Selbst der stark verschmutzte Anteil lässt sich weiterverwenden, da dieser thermisch verwertet wird. Dadurch wird er in Fernwärme verwandelt. 

Plastikmüll im Meer – trotz Recycling von Kunststoffverpackungen

Die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll ist nicht zu leugnen. Durch etablierte Entsorgungssysteme leisten Länder wie Deutschland einen wichtigen Beitrag dazu, die Situation nicht weiter zu verschlimmern.

Dagegen ist ein schlechtes Abfallmanagement die Hauptursache dafür, dass Plastik in die Umwelt beziehungsweise in die Meere gelangt. Einer Studie der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zufolge macht das 82 Prozent aus.

In Deutschland und weiteren europäischen Ländern wird das Sammeln, Entsorgen und die Weiterverarbeitung von Abfall durch die Lizenzabgaben von Unternehmen, die verpackte Ware verkaufen, finanziert.

Das ist in vielen anderen Ländern nicht so: Hier fehlen schlicht die Geldmittel und gesetzliche Vorgaben für gute Abfalltrenn- und Abfallrückführungssysteme. Die Folge: Der Abfall sammelt sich an und gelangt über die Flüsse ins Meer. Das ist vor allem im asiatischen Raum der Fall, doch zum Beispiel auch in der Türkei und in Italien.

Ein weiteres Problem: Viele Schiffsbesatzungen entsorgen ihren Abfall im Meer, anstatt ihn in den Häfen abzugeben. Somit trägt die Fischerei ebenfalls zur Ver­mül­lung der Gewässer bei.

Die Frage, inwiefern dagegen etwas unternommen werden kann, stellt eine sehr große Herausforderung dar. Denn Fakt ist: Die Meere wirken sich sehr stark auf das weltweite Klima aus und somit ist der Schutz der Weltmeere eine sehr wichtige Angelegenheit.

Im Grunde genommen geht Deutschland im Bereich des Umweltschutzes als positives Beispiel voran. Einige Länder, die der EU angehören, gehen diese Schritte teilweise mit.

Grundsätzlich sollte das Thema Recycling und Umweltschutz weltweit sehr strenggenommen und geregelt werden.

Wir unterstützen jeden gerne, der sich diesem Thema annehmen und sich selbst aktiv in den Umwelt- und Klimaschutz einbringen möchte.

Daher klären wir unsere Kunden auch in Bezug auf Nachhaltigkeit unserer Produkte auf.


Ressourcenkiller Kunststoffverpackung?

Irrtümlicherweise sind immer noch viele Verbraucher der Meinung, dass Kunststoffverpackungen sehr viele Ressourcen verbrauchen. Dabei beziehen sie sich meistens auf den Verbrauch von Erdöl, der zur Produktion von Kunststoffverpackungen genutzt wird.

Dass dieser Anteil – im Verhältnis zu anderen Bereichen des täglichen Lebens – sehr gering ausfällt, bedenken sie hierbei nicht.
Insgesamt werden rund 90 Prozent des Erdöls in anderen Bereichen genutzt:

    • zum Heizen
    • für Energie
    • um den Bedarf für Straßenverkehr zu decken.

Für Verpackungen aus Kunststoff fällt der Anteil mit rund 1,5 Prozent des Gesamtbedarfs gering aus.

Dem ist noch hinzuzufügen, dass in der Entwicklung von Kunststoffverpackungen deutliche Fortschritte erzielt wurden. Als Beispiel kann das Gewicht einer Kunststoffverpackung genannt werden – denn dies hat sich deutlich verringert. Daraus resultiert ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Ressourcen schonen und nachhaltig wirtschaften.

Kunststoffverpackungen sind in der heutigen Zeit dagegen eher ressourcenschonend und zudem recycel- und wiederverwertbar.

Fazit – Kunststoffverpackungen sind nicht nur unverzichtbar, sondern auch nachhaltig!

Insgesamt lässt sich sagen, dass Kunststoffverpackungen eine wichtige Rolle in der Verpackungsindustrie spielen. Sie werden sowohl im Non-Food-Segment als auch in der Lebensmittelbranche gebraucht.

In erster Linie sind sie ein Warenschutz: Lebensmittel erhalten in einer Kunststoffverpackung eine gesteigerte Haltbarkeit – bei technischen Geräten wird so ein Defekt vorgebeugt.

Außerdem verfügen sie über diverse Attribute, die eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Verpackung ausmachen.


Beides hat einen positiven Einfluss auf den Klima- und Ressourcenschutz. Durch den Schutz der Produkte werden Abfallmengen verringert. Gleichzeitig werden weniger Rohstoffe verbraucht, die sonst für eine Reparatur oder die Neuproduktion eines Ersatzgerätes nötig wären.

Bei näherer Betrachtung entpuppt sich der Ruf von Kunststoffverpackungen, die als umweltschädlich gelten, deshalb als Irrglaube. Denn in Deutschland werden Kunststoffverpackungen recycelt und wiederverwertet. Selbst die Kunststoffverpackungen, die verbrannt werden, dienen der Gewinnung von Fernwärme.

Somit kann abschließend gesagt werden, dass Kunststoffverpackungen durchaus als nachhaltige Verpackung betrachtet und genutzt werden können.

FAQ

Frage: Die Weltmeere sind stark verschmutzt und die Arten bedroht. Wieso gelangen so viele Kunststoffverpackungen ins Meer?
Antwort: Ein Großteil der Verschmutzung mit Kunststoffverpackungen geht auf die Länder zurück, die kein gutes Abfallmanagement haben. Vor allem aus finanziellen Gründen fehlt hier die Infrastruktur zur Abfallbeseitigung und Abfallverwertung. Außerdem entsorgen viele Fischerei-Schiffe ihren Müll verbotenerweise im Meer.

Frage: Sind Kunststoffverpackungen recycelbar?
Antwort: Ja, werden Kunststoffverpackungen im Gelben Sack vom restlichen Abfall getrennt entsorgt, sind sie recycelbar.

Frage: Werden alle Kunststoffverpackungen recycelt und zu einem neuen Produkt verarbeitet?
Antwort: Nein, es werden lediglich die Kunststoffverpackungen recycelt und neu verarbeitet, die nicht zu stark verschmutzt sind. Dies macht einen Anteil von ungefähr 50 Prozent aller Kunststoffverpackungen aus, die im Gelben Sack entsorgt werden.

Frage: Was geschieht mit den Kunststoffverpackungen, die zu stark verschmutzt sind?
Antwort: Selbst diese Verpackungen werden sinnvoll genutzt. Denn sie werden verbrannt und zur Gewinnung von Fernwärme eingesetzt.

Frage: Warum ist in Deutschland und einigen europäischen Ländern das Abfallmanagement so gut geregelt?
Antwort: In Deutschland zahlen Unternehmen, die verpackte Ware verkaufen, zahlen eine Lizenzabgabe. Die wiederum finanziert das deutsche Abfallmanagement, das das Sammeln und die Weiterverarbeitung des Mülls regelt. Zudem wird viel Wert auf die korrekte Mülltrennung gelegt, was die Weiterverarbeitung vereinfacht.

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